So geht effizientes Heizen mit Carrier Klimaanlagen

Moderne Klimaanlagen sind nicht nur zum Kühlen geeignet, sondern können auch als effiziente Heizlösung dienen. Besonders in den Übergangszeiten oder in gut gedämmten Gebäuden kann das Heizen mit einer Klimaanlage eine effiziente Alternative sein. Erfahren Sie in der folgenden Übersicht, wie der Heizmodus einer Carrier Klimaanlage funktioniert, unter welchen Voraussetzungen sich die Heizfunktion auszahlt und mit welchen Kosten zu rechnen ist.

Das Bild zeigt eine Frau, liebevoll interagierend mit einem Klein, das auf dem Küchentresen sitzt.

Funktionsweise der Klimaanlage im Heizmodus

Klimaanlagen arbeiten mit einem geschlossenen Kreislaufsystem, in dem ein Kältemittel zirkuliert. Damit die Klimaanlage auch heizen kann, muss der Kältemittelkreislauf reversibel sein. Im regulären Kühlmodus leitet die Anlage Wärme aus den Innenräumen nach draußen. Im Heizmodus funktioniert der Prozess genau andersherum: Die Anlage entzieht der Außenluft Wärme und bringt sie ins Innere. 

Info: Alle Carrier Split-Klimaanlagen verfügen über eine Heizfunktion, mit der Sie auch bei Minusgraden heizen können. Sie besitzen eine Außen- und bis zu fünf Inneneinheiten, die bei bis zu –15 °C zum Heizen eingesetzt werden können.

Der Heizprozess Schritt für Schritt

Die Außeneinheit der Klimaanlage saugt mithilfe eines Ventilators Luft von draußen an und überträgt diese an den Verdampfer. Dort zirkuliert ein Kältemittel, welches verdampft und in den Verdichter gelangt. Durch die Kompression des Kältemittels erhöht sich dessen Temperatur stark. Das erhitzte Kältemittel wird zum Innengerät transportiert, wo es die Wärme an die Raumluft abgibt und dabei wieder flüssig wird.

Heizen mit Wärmepumpentechnologie

Eine Klimaanlage arbeitet in der Heizfunktion nach dem Prinzip einer Wärmepumpe und wird daher auch als Luft-Luft-Wärmepumpe bezeichnet. Im Gegensatz zur Luft-Wasser-Wärmepumpe, die Wärme an Heizkörper oder Fußbodenheizungen abgibt und zusätzlich Warmwasser für den Haushalt bereitstellen kann, erwärmt die Klimaanlage die Raumluft direkt und schnell. 

Wirtschaftlichkeit und Effizienz 

Insbesondere in gut gedämmten Gebäuden und bei moderaten Temperaturen, wenn das zentrale Heizsystem nicht in vollem Umfang benötigt wird, kann das Heizen mit Klimaanlage wirtschaftlich sein. Ebenfalls ist eine Klimaanlage eine flexible Alternative, wenn Sie damit nur bestimmte Räume beheizen möchten. Eine individuelle Beratung hilft dabei, die passende Carrier Lösung für Ihren Bedarf zu finden. Die folgenden Faktoren können sich auf die Wirtschaftlichkeit auswirken:

Gebäudedämmung: Ein gut isoliertes Gebäude benötigt weniger Heizleistung, da weniger Wärme verloren geht. Besonders Neubauten mit moderner Wärmedämmung bieten daher optimale Bedingungen, um mit der Klimaanlage zu heizen. In schlecht gedämmten Räumen kann der Energieverbrauch höher ausfallen, wodurch die Betriebskosten steigen können. Das Nachrüsten einer Klimaanlage ist aber auch im Altbau möglich.

Außentemperaturen: Klimaanlagen sind besonders in der Übergangszeit und an milden Wintertagen effizient. An sehr kalten Tagen kann die Heizleistung etwas nachlassen, da die Anlage mehr Energie benötigt, um Wärme aus der Außenluft zu gewinnen. In Regionen mit extrem kalten Wintern kann es daher sinnvoll sein, die Klimaanlage mit einem zusätzlichen Heizsystem zu kombinieren.

Stromquelle und Energiekosten: Ein wirtschaftlicher Betrieb hängt auch von der Stromquelle und den Energiekosten ab. Hohe Stromkosten entstehen vor allem dann, wenn die Klimaanlage in schlecht gedämmten Räumen zum Heizen genutzt wird oder dauerhaft auf hohe Temperaturen eingestellt ist. Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, kann den selbst erzeugten Strom zum Heizen nutzen und so die Betriebskosten senken.

Laufzeit und Wartung: Die regelmäßige Wartung der Klimaanlage verbessert nicht nur die Energieeffizienz, sondern verlängert auch die Lebensdauer der Anlage. Ein jährlicher Check durch Fachpersonal stellt sicher, dass die Klimaanlage effizient arbeitet.

Mit diesen Kosten ist zu rechnen

Wie hoch die Betriebskosten beim Heizen mit Klimaanlage ausfallen, hängt von mehreren Faktoren ab – insbesondere vom Stromverbrauch des Klimageräts, den Strompreisen und der Effizienz der Anlage. Pauschal lassen sich die Heizkosten einer Klimaanlage nicht beurteilen. Ein Energieberater oder Fachhandwerker können jedoch bei Bestimmung der ungefähren Kosten unterstützen.

Stromverbrauch einer Klimaanlage

Ein entscheidender Wert für die Wirtschaftlichkeit ist der SCOP (Seasonal Coefficient of Performance), der angibt, wie effizient eine Klimaanlage über ein gesamtes Jahr arbeitet. Carrier Klimageräte erreichen einen SCOP von 4,0 bis 5,1 was bedeutet, dass sie aus 1 kWh Strom 4,0 bis 5,1 kWh Wärme erzeugen. Je höher der SCOP-Wert, desto effizienter arbeitet die Anlage.

Beispielrechnung: Angenommen, eine Klimaanlage hat einen SCOP von 4 und eine jährliche Heizleistung von 10.000 kWh, dann würde sie etwa 2.500 kWh Strom verbrauchen. Bei einem Strompreis von 34 Cent/kWh ergeben sich jährliche Heizkosten von 1.700 € (5.000 kWh * 0,34 €/kWh).

Aber: In schlecht gedämmten Gebäuden oder bei sehr niedrigen Außentemperaturen kann der tatsächliche Verbrauch höher ausfallen, da die Effizienz der Anlage niedriger sein kann.

Heizen mit Klimaanlage: Vor- und Nachteile 

Das Heizen mit einer Klimaanlage kann eine praktische und kostengünstige Lösung sein. Sie eignet sich besonders für punktuelle Beheizung und kann in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage die Betriebskosten senken. Allerdings ist sie nicht als alleinige Heizquelle für kältere Regionen oder schlecht gedämmte Gebäude zu empfehlen. Alle Vor- und Nachteile vom Heizen mit Klimaanlage auf einen Blick:

Vorteile

Nachteile

  • Ganzjährige Nutzung: Klimaanlagen sind nicht nur im Sommer zum Kühlen nützlich, sondern können dank ihrer Heizfunktion das ganze Jahr über für ein angenehmes Raumklima sorgen. Dies macht sie zu einer praktischen Lösung für die Raumbeheizung.
  • Bauliche Eingriffe: Die Installation einer Split-Klimaanlage erfordert in der Regel einen Mauerdurchbruch für die Verbindungsleitungen zwischen Innen- und Außengerät. Außerdem wird für jeden Raum ein eigenes Innengerät benötigt wird. 
  • Schnelles und gezieltes Heizen: Während eine Zentralheizung das gesamte Haus beheizt, kann die Klimaanlage als flexible Ergänzung dienen. Sie eignet sich besonders, um einzelne Räume gezielt und schnell zu erwärmen. 
  • Höherer Stromverbrauch: Klimaanlagen beziehen ihre Energie aus Strom, wodurch die Heizkosten bei hohen Strompreisen steigen können. Besonders in schlecht gedämmten Gebäuden oder bei dauerhaft hoher Heizleistung kann der Energieverbrauch erheblich sein.
  • Hohe Luftqualität: Carrier Klimaanlagen sind mit Reinigungsfiltern und Plasmaionisatoren ausgestattet, womit Feinstaub zurückgehalten, sowie Bakterien und Viren reduziert werden. Das sorgt für angenehme Wärme und ein gesundes Raumklima.
  • Geräuschentwicklung: Moderne Klimaanlagen sind zwar sehr leise, verursachen jedoch, vor allem im Vollbetrieb, Geräusche. Das Carrier Klimagerät 40WHP punktet mit geräuscharmen Betrieb von 19 bis 21 Dezibel – das ist vergleichbar mit Blätterrauschen.
  • Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Durch die Nutzung von Umgebungsluft als Wärmequelle reduziert das Heizen mit Klimaanlage die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und trägt so zu einer ressourcenschonenden Energieversorgung bei.
 
  • Kombination mit Strom aus der Photovoltaik: Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, kann den selbst erzeugten Strom für das Heizen nutzen, was die Betriebskosten erheblich senken kann.
 

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Heizen mit Klimaanlage

Nein, nicht alle Klimaanlagen können heizen. Nur Modelle mit einem reversiblen Kältemittelkreislauf sind in der Lage, neben dem Kühlen auch Wärme aus der Außenluft zu gewinnen und an den Innenraum abzugeben. Diese Carrier Split-Anlagen verfügen über die Heizfunktion: 40WHM, 40WHH, 40WHP.

Moderne Klimaanlagen sind im Innenraum meist sehr leise, da sie mit einer geringen Lüftergeschwindigkeit arbeiten. Die Lautstärke der Carrier Klimaanlagen liegt zwischen 19 und 48 dB (vgl. mit Kühlschrank in Betrieb). Die Außeneinheit kann jedoch etwas lauter sein.

Die Temperatur der Heizfunktion lässt sich bei Carrier Klimaanlagen bequem über eine intuitive Fernbedienung einstellen. Außerdem lassen sie sich über die Carrier in the Air App steuern.

Für die Verbindung zwischen Innen- und Außeneinheit wird ein Wanddurchbruch für die Leitungen benötigt. Ein Fachbetrieb sollte die Montage und Inbetriebnahme durchführen, um eine optimale Effizienz und Betriebssicherheit zu gewährleisten.

Ob sich eine Klimaanlage als alleinige Heizlösung lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab. In gut isolierten Neubauten kann sie eine effiziente Alternative sein, insbesondere wenn sie mit einer Photovoltaikanlage kombiniert wird. In schlecht gedämmten Gebäuden oder Regionen mit sehr kalten Wintern reicht sie jedoch oft nicht aus und sollte mit einem zusätzlichen Heizsystem ergänzt werden.